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Besuch der Palliativeinheit im AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG in Vehlen

Besuch der Palliativeinheit im AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG in Vehlen

Am Freitag, 16. August 2019, besuchten auf Einladung des Ambulanten Hospizdienstes Sonnenhof für Obernkirchen, Auetal und Umgebung Mitglieder des SoVD, Mitglieder des Behinderten- und Seniorenbeirats der Stadt Obernkirchen und Gäste, die Palliativeinheit im AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG in Vehlen. Der Ärztliche Leiter Dr. Andreas Kronjäger und die Stationsleitung Schwester Manuela Waltemathe stellten während einer ca. 2-stündigen Vortrags- und Besichtigungsveranstaltung den mehr als 30 interessierten Besuchern die Palliativeinheit im Schaumburger Klinikum vor.

Seit dem 1. Juli 2016 unterhält das Schaumburger Klinikum eine Palliativeinheit. Begonnen wurde die palliative Versorgung im Krankenhaus Bethel in Bückeburg, später wurde diese Versorgung in Vehlen fortgeführt. „Palliative Versorgung im Krankenhaus ist ein relativ neues Angebot der Krankenhäuser“, sagte Dr. Kronjäger. „Nur etwa 300 Kliniken von insgesamt ca. 1900 Kliniken in Deutschland verfügen über eine solche Palliativeinheit.“

Die palliativmedizinische Betreuung im Schaumburger Klinikum unterstützt Menschen mit ihren unheilbaren, fortschreitenden Erkrankungen. Sie bringt die Symptome unter Kontrolle, verschafft Linderung und stellt so eine gute Lebensqualität wieder her oder erhält diese. Dr. Kronjäger und Schwester Manuela sagen: „Unser Ziel ist es, durch eine ganzheitliche Begleitung und Betreuung- mit unseren Patienten einen beschwerdearmen und selbstbestimmten Weg zu gehen. Diese Begleitung bezieht auch die Angehörigen gern mit ein.“

Die Palliativeinheit des Klinikums in Vehlen umfasst 4 Patientenzimmer. Diese befinden sich im dritten Stock des Westkubus im Schaumburger Klinikum. Große Fenster in Kniehöhe gewähren den Patienten einen schönen Ausblick aus dem Fenster auf die Schaumburger Landschaft. Eine ansprechende und ruhige Atmosphäre schenkt den Patienten Lebensqualität.

In den vergangenen drei Jahren wurden über 300 Kranke in der Schaumburger Palliativeinheit betreut. Stefan Einhorn, schwedischer Arzt und Medizinprofessor am Karolinska-Institut in Stockholm beschreibt das Ziel einer palliativen Betreuung wie folgt: „Wenn wir nicht mehr heilen können, dann können wir lindern. Wenn wir nicht mehr lindern können, dann können wir trösten. Wenn wir nicht mehr trösten können, dann sind wir immer noch da.“

Im Durchschnitt verweilten während der letzten drei Jahre Patienten 8,2 Tage auf der Palliativstation des Schaumburger Klinikums. Während dieser Zeit wurden 301 Menschen dort versorgt, sie waren durchschnittlich 72,7 Jahre alt. 10% wurden im Anschluss an die Behandlung auf der Palliativstation in ein Hospiz, 9 % in ein Pflegeheim entlassen. 15% der Patienten kehrten nach Hause zurück und wurden dort von Angehörigen, Palliativmedizinern, Hausärzten und Hospizdiensten weiter betreut.


Erhard Herrmann